Der Maremmano

Lotta ist ein Cane da Pastore Maremmano – Abruzzese, eine Gott sei Dank eher weniger bekannte Hunderasse aus Italien. Da viele von euch mich angeschrieben haben und Fragen zur Herkunft hatten, dachte ich mir, dass ich euch mal ein wenig dazu schreibe.

Der weiße Riese aus Italien

Der weiße Riese aus Italien, der Cane da Pastore Maremmano – Abruzzese ist beim FCI (Federation Cynologique International) unter der Nummer 201 registriert und standardisiert. Zugeordnet wird er der Gruppe 1, den Hüte- und Treibhunden in der der Sektion Schäferhunde.

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden diese Hunde auch als Herdenschutzhunde bezeichnet, was auf die Übersetzung aus dem Englischen herrührt. Denn dort werden diese Rassen als Livestock Guardian Dog bezeichnet.

Es scheiden sich die Geister an der richtigen deutschen Bezeichnung, die einen beharren auf dem Herdenschutzhund, die anderen sagen Hirtenhund, Herdenhund oder Herdengebrauchshund.

Geschichte und Herkunft

Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus wurden die Hunde vom Schriftsteller Columella beschrieben: “ Hirten wollen weiße Hunde, damit sie nicht mit den wilden Tieren verwechselt werden, denn wenn der Wolf – vor allem bei Einbruch der Dämmerung – angreift, muss sich der Hund in der Farbe vom Wolf unterscheiden, sonst kann es passieren, dass der Hirte im Glauben einen Wolf zu töten, seinen eigenen Hund trifft“. Jahrtausendelang blieb der Maremmano ein Hund der Hirten in den Bergen Italiens. Die imposanten Hunde waren glücklicherweise nie Tiere für den Pomp und die Mode, so blieb dieser Rasse das Schicksal einer Moderasse erspart. Ihr hauptsächliches Verbreitungsgebiet waren die Maremmen und Abruzzen, woher die Hirtenhunde ihren Namen her erlangten.

Die Zeiten wandelten sich, die Schafzucht lohnte sich immer weniger, viele Schäfer wanderten ab. So kamen auch die imposanten weißen Hunde in die Städte, andere Regionen und fanden weltweit Liebhaber, ob als Arbeitshund oder Familiehund.

Der Maremmano heute

In einem Maremmano ist das selbständige Arbeiten tief verankert, denn in seinem Ursprung würde er seine Aufgabe auch dann noch gewissenhaft erfüllen, wenn der Hirte nicht anwesend wäre. Dieser eigenständige Charakter wurde auch im Laufe der letzten Jahrzehnte bewusst in der Zucht erhalten.
Daher eignen sie sich nur für Hundehalter, die sich durchsetzen können und diese Eigenschaften verstehen und akzeptieren. Menschen mit Ambitionen zum Hundesport oder einen auf Fingerwink gehorchenden Hund sind meist von diesen Hunden enttäuscht oder völlig überfordert. Sie sollten sich deshalb lieber einer anderen Rasse zuwenden.

Die weißen Riesen sind, wie schon beschrieben, keine devoten Diener. Bei konsequenter Erziehung lernen sie schnell und gerne, lassen sich aber wie alle Hirtenhunde zu nichts zwingen.

Es sind sehr eigenständige, zuweilen auch dickköpfigen Hund, die aber dennoch sehr empfindsam und sensibel sind. Wie alle Herdies haben sie gerne einen geregelten Tagesablauf und beschützen leidenschaftlich alles was zu ihrer Familie gehört.

Ein Maremmano hört aufs Wort, allerdings nicht aufs erste.

Ich bin dieser Rasse einfach verfallen und Lotta zeigt uns jeden Tag, dass sie ein waschechter Maremmano ist und dafür habe ich sie von der ersten Sekunde fest in mein Herz geschlossen.

Es war einfach ein Wink des Schicksals, als ihr Foto in einer Facebookgruppe auftauchte…
Sie passt aber auch einfach perfekt zu den Jungs!

Comments

10. Juli 2020 at 9:19

Früher wollte ich auch gerne einen Maremmano haben. Aber die Vernunft hat gesiegt – ich hätte ihn nicht artgerecht an einer Herde halten können. Und ich glaube, gerade HSH brauchen ihren Job. Zumal ich selbst ja auch gerne Hundesport mache und das mit einem HSH eher schlecht ist 😉

Liebste Grüße
Dani mit Inuki und Skadi



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