Mads, ein waschechter ZKR Retromops (heute ZG Retromops), wurde am 15. Mai 2017 geboren. Seine Mutter ist Rebecca vom Johannisberg und sein Vater Pepino stammt aus einer mittlerweile inaktiven Retromopszucht. Unter seinem Zuchtnamen Marvin vom Johannisberg, gehört er zu einem Wurf mit den Geschwistern Michel, Maibritt und My Charlotte – dem M-Wurf vom Johannisberg. Inspiriert von Mads Mikkelsen haben wir Klein-Marvin in Mads umgetauft.
Retromöpse sind bekannt für ihre Gesundheit, Vitalität und stabile Wesensfestigkeit. Sie kombinieren die positiven Eigenschaften des Standardmopses, wie eine hohe Reizschwelle, Menschenfreundlichkeit und fehlende Jagdpassion, mit den rassetypischen Merkmalen wie der Maske, Posthornrute und kräftigen Gestalt. Gleichzeitig sind sie frei von den Qualzuchtmerkmalen, die oft mit dem traditionellen Mops in Verbindung gebracht werden.
Mads ist ein stolzer Vertreter des ZKR Retromops, wobei ZKR für den Züchterkreis für den Retromops steht, der heute als Züchtergemeinschaft (ZG) bekannt ist. Diese Gemeinschaft besteht aus verantwortungsvollen Züchtern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Mops wieder zu dem agilen und sportlichen Hund zu züchten, der er einst war – ohne Atemprobleme und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen.
Ein neuer Begleiter nach dem Verlust
Nachdem unsere Mischlingshündin Lilli verstorben ist, war unser Maremmano Schroeder alleine. Aber allein der Gedanke daran, auch meinen Seelenhund Schroeder zu verlieren, hat mir schon das Herz gebrochen. War es egoistisch, sich einen weiteren Hund zu holen, um diesen Schmerz zu schmälern? Diese Frage habe ich mir oft gestellt. Doch letztendlich war es nicht nur mein Bedürfnis, sondern auch Schroeders Wohlbefinden, das mich dazu brachte, einen neuen vierbeinigen Freund in unser Leben zu holen.
Ein großer Hund kam aus Rücksicht auf Schroeder nicht in Frage. Er sollte von einem Jungspund nicht in Frage gestellt werden. Der Wunsch meiner Tochter war ein Mops. Alles sträubte sich in mir. Ich? Einen Mops? Eine Qualzucht? Wir besuchten eine Mopszucht. Zehn Welpen, deutlich zu hörende Atemprobleme. Natürlich war meine Tochter angetan von den kleinen Hunden, aber für mich war das keine Option. Auch die Hündin, die den nächsten Wurf austragen sollte, war in meinen Augen mehr als ungeeignet für die Zucht. Extreme Nasenfalte, desolate Augen und dann rutschte sie permanent mit dem Po auf dem Boden. Nein – keine Option!
Also machte ich mich im Netz auf die Suche. Ich fand den Altdeutschen Mops, aber auch den Retromops. Und zum Glück auch die Zucht von Birgit Schröder. Zufall, dass sie so hieß wie unser Schroeder? Vielleicht. Aber es fühlte sich richtig an. Die Entscheidung, Mads in unsere Familie aufzunehmen, war geprägt von dem Wunsch, sowohl uns als auch Schroeder neue Freude und Gesellschaft zu bieten. Ein neuer Hund bedeutet nicht, dass man den Verlust eines geliebten Haustiers ersetzt, sondern dass man das Herz für weitere Liebe und gemeinsame Abenteuer öffnet. Mads hat nicht nur unser Zuhause bereichert, sondern auch Schroeder eine neue Lebensfreude geschenkt.
Über ein halbes Jahr war mein Schroeder ein toller Ziehvater, auch wenn er es Mads oft nicht leicht gemacht hat. Es wurde gebrummt, es wurden Zähne gezeigt, aber niemals nie hat er dem kleinen Raketenmops weh getan.
Ein letzter gemeinsamer Urlaub in Dänemark, viele gemeinsame Spaziergänge – Schroeder war der beste Ziehvater, den ich mir für Mads wünschen konnte.
Schroeders Tod hat ein riesiges Loch in mein Herz gerissen, welches Mads mit kleinen Pfoten zu stopfen versuchte. Allein hat er es nicht geschafft, dazu aber an anderer Stelle mehr.
Mads: Der Athlet in unserer Familie
Mads ist ein unglaublich aktiver und sportlicher Hund. Zwar hat er einen leichten Hang zum Balljunkie, aber dieser Hund ist einfach unglaublich fit. Kein Spaziergang ist lang genug, rennen, schwimmen, sprinten – er ist Sportler durch und durch. Ob warm oder kalt, Mads ist immer bereit für ein neues Abenteuer. Man muss ihm deutlich Grenzen aufzeigen und ihn in vielerlei Hinsicht bremsen, um Überanstrengung zu vermeiden. Dies aber nicht aufgrund seiner Rasse, sondern weil er einfach bis zum Umkippen rennen würde.
Das und vieles mehr widerspricht den Meinungen vieler selbsternannter Experten und Aktivisten, die oft negative Vorurteile über Retromöpse haben. Für meine Familie und mich ist ganz klar, dass der Schritt, einen Retromops in die Familie zu holen, genau der richtige war. Und es wird nicht der letzte Retromops in unserem Zuhause sein. Mads hat uns gezeigt, dass diese Rasse sowohl körperlich als auch charakterlich unglaublich stark und liebenswert ist.
Foto: Fellfarben
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